16. Mai 2024

60 Jahre FSJ

Bundespräsident würdigt Engagement von Freiwilligen und Diakonie

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das Engagement von Freiwilligen und Diakonie für eine solidarische Gesellschaft gewürdigt. „Die Freiwilligendienste haben in den vergangenen Jahrzehnten mitgeholfen, den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken – und sie tun es bis heute. Zu dieser Erfolgsgeschichte hat ganz besonders die Diakonie beigetragen, als Wegbereiterin der Freiwilligendienste, als prägende Kraft bei deren Entwicklung, als einer der größten freien Träger“ erklärte Steinmeier bei einer Festveranstaltung am 15. Mai in Berlin.

Steinmeier beschrieb, auf welch vielfältige Weise Freiwillige die Welt verbessern: „Die Freiwilligen können sich in ihrer Einsatzstelle ausprobieren, beruflich orientieren und persönlich weiterentwickeln, nicht zuletzt dank der pädagogischen Begleitung und der Bildungstage. Zugleich machen sie Erfahrungen, die sie oft für das ganze Leben prägen: Sie lernen den Umgang mit Verschiedenheit, setzen sich mit Themen wie Krankheit oder Tod auseinander; sie erleben, dass wir als Menschen aufeinander angewiesen sind und gemeinsam viel bewegen können. Die Einsatzstellen wiederum gewinnen Kräfte, die das Fachpersonal unterstützen und von zusätzlichen Aufgaben entlasten; die Kindern, Alten oder Hilfsbedürftigen Zeit und Aufmerksamkeit schenken; die den Alltag oft beleben und bereichern, weil sie einen anderen Stil, einen frischen Ton oder eine gute Idee mitbringen“.

Bestehende Freiwilligendienste stärken

Mathias Schmitten, Leiter des Zentrums Freiwilligendienste der Diakonie RWL, begrüßt die Rede von Frank-Walter Steinmeier als wichtiges politisches Signal. „Auch wenn wir in der Frage Freiwilligkeit oder Dienstpflicht unterschiedliche Positionen vertreten, hat der Bundespräsident doch deutlich gemacht, dass es in einem ersten Schritt darum gehen muss, die bestehenden Freiwilligendienstformate zu stärken“, so Schmitten.

Mathias Schmitten

Dazu gehörten eine gute finanzielle Ausstattung, Planungssicherheit und eine frühzeitige und umfassende Information der Jugendlichen und jungen Erwachsenen über die Möglichkeiten eines Freiwilligendienstes. Man werde weiter am Ball bleiben, kündigte Schmitten an. „Wir bringen uns aktiv in die Diskussion um die Zukunft der Freiwilligendienste ein. Wir setzen uns für bessere finanzielle Rahmenbedingungen, ein Recht auf Freiwilligendienste und eine hohe inhaltliche Qualität in der Begleitung ein, um jeder und jedem jungen Menschen einen Freiwilligendienst zu ermöglichen“.

„300.000 Mal Zusammenhalt“ 

Bei der Jubiläumsveranstaltung der Diakonie und der Evangelischen Freiwilligendienste wurden 70 Jahre Diakonisches Jahr und 60 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr gefeiert. Mit dem aktuellen Jahrgang überschreiten die Evangelischen Freiwilligendienste die Zahl von 300.000 Menschen, die in den vergangenen 70 Jahren einen Freiwilligendienst bei evangelischen Trägern im In- und Ausland geleistet haben.

Fotos: Bundesregierung / Jesco Denzel | Diakonie RWL /  Andreas Endermann